Liebe Leserin, lieber Leser!
Früher ließ man Freunde mit dem Schlafsack auf der Couch pennen. Der Unterkunftsvermieter Airbnb hat daraus ein Milliardengeschäft gemacht. Im Gespräch mit unserem US-Korrespondenten Thomas Schulz berichtet Firmengründer Nathan Blecharczyk, wie er gerade die Tourismusbranche aus den Angeln hebt: "Wir haben gerade die Marke von 100 Millionen Übernachtungen geknackt." Doch der Mann hat zunehmend auch Neider und Feinde. In Berlin und New York wurde das Airbnb-Untervermieten erschwert. Mit San Francisco streitet sich die Firma vor Gericht.
Vom Billigschlaf in fremden Betten zum nordischen Siegfried: Der Legende nach verstand der Held jedes Fiepsen und jeden Zwitscherton der Vögel. Was aber meint die Katze, wenn sie faucht und schnurrt? Meine Zimmernachbarin im SPIEGEL-Gebäude, Laura Höflinger, hat eine merkwürdige Forscherin in Schweden besucht, die Katzenlaute mit Schalldiagrammen untersucht. Verblüffendes, faszinierendes Ergebnis: Es gibt eine geheime Mieze-Sprache, eine Kommunikation aus verschiedenen MIII-aus und miii-AUUUs.
Ähnlich schlicht wie die Zimmertiger reden die Verfechter der "Leichten Sprache". Sonderzeichen oder Synonyme sind bei dieser Schreibform nicht erlaubt, auch kein Genitiv oder Verneinungen. Ursprünglich wurde das Ganze für geistig Behinderte ersonnen. Doch nun gibt es immer mehr Behördenformulare, Wahlzettel oder Brandschutzverordnungen, ja sogar die Bibel in "Doofi-Deutsch", wie Kritiker hämen. Martin Doerry, der als Chefredakteur selbst 16 Jahre lang SPIEGEL-Geschichten auf Stil und Fehler hin redigierte, hat dazu einen klugen Artikel vorgelegt. Er verfolgt den Trend zur semantischen Seichtheit mit Argwohn.
Natürlich geht es noch schlichter. Bei "Pokémon Go", der neuen Handy-App von Nintendo, braucht man überhaupt keine Worte, nur anklicken und rumrennen. Die ganze Welt wird zum Daddelraum. Von Google Maps geleitet, muss der Spieler durch Straßen oder Parks laufen, um virtuell platzierte Pichus und andere Monster einzufangen. Ein Zeitvertreib mit hohem Suchtfaktor. Der Kurs der Nintendo-Aktie ist in den vergangenen Tagen sprunghaft gestiegen. Mein Kollege Philip Bethge hat sich einem Pokémon-Selbstversuch unterzogen und aus diesem Erlebnis eine aufschlussreiche Homestory gemacht.
Merke: Beim SPIEGEL kommt diesmal sehr vieles zur Sprache - sogar die wuchtige Tondichtung Richard Wagners, deren Anhänger derzeit wieder nach Bayreuth wallen.
Eine interessante SPIEGEL-Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Matthias Schulz
SPIEGEL-Redakteur
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