Sehr geehrter Herr Pascal Alter!
Kaum hatte die neue griechische Regierung ihre Arbeit aufgenommen, da bat SPIEGEL-Reporter Alexander Smoltczyk um Einlass ins Finanzministerium, das Zentrum der neuen Macht; der Besucher aus Merkel-Land wurde vorgelassen. Es ist eine spannende Geschichte, die Smoltczyk, nicht einmal unfreundlich begrüßt, aufgeschrieben hat, nachdem er hochrangige Beamte und Politiker tagelang bei Aufräumarbeiten beobachtet hatte. Aus erster Hand erfuhr er, wie desolat die Finanzlage Griechenlands ist. Stavroula Miliakou, Generaldirektorin des Ministeriums, erzählte Smoltczyk, "bis Ende April" habe sie Geld in der Kasse, Vizefinanzminister Dimitri Mardas war etwas optimistischer: "Bis Ende Mai." Das Insider-Stück zeigt auch, wie privilegiert Beamte sind, die noch Arbeit haben. Auch wenn sie im Vergleich zur Zeit vor der Krise für die Hälfte arbeiten.
Wie quälend muss das sein: seinen Vater nicht kennenlernen zu können, weil die Mutter sich mit Sperma aus einer Samenbank befruchten ließ, deren Spendern Anonymität zugesichert wurde? Ich kenne meine Eltern und bin froh darüber, nach den Wurzeln meiner Identität nicht suchen zu müssen, aber mich hat die Geschichte tief berührt, die meine Kollegin Kerstin Kullmann geschrieben hat. Sie besuchte in Nederland im US-Bundesstaat Colorado Wendy Kramer und ihren Sohn Ryan, dessen Vater "Spender 1058" bei der California Cryobank ist. Mutter und Sohn schilderten, wie mühsam es war, auf eigene Faust die Identität von Nummer 1058 herauszufinden.
Es gibt ein herzliches, ein überschwängliches, ein hämisches und ein richtig fieses Lachen; mehr, dachte ich bisher, muss ich über das Lachen nicht wissen. Ich habe dazugelernt. Auf immerhin 1950 Seiten hat der bayerische Philosoph und Theaterwissenschaftler Lenz Prütting ein Grundlagenwerk über die Kulturgeschichte des Lachens geschrieben und darüber im SPIEGEL-Gespräch mit meiner Kollegin Elke Schmitter aus dem Kulturressort Auskunft gegeben. Der kluge Mann erklärt, wann wer warum lacht - und auch, warum etwa unter den Weisen bei Hofe oder in kommunistischen Funktionärszirkeln lachfreie Zonen existieren: Die bemitleidenswerten Herren glauben, sagt Prütting, "dass andere nur beherrschen kann, wer auch sich selbst beherrscht".
Ich bin selbst einige Male im Himalaja gewandert und habe mich in Nepal von den Schneeriesen beeindrucken lassen. Stolz bin ich bis heute darauf, den Thorong La gepackt zu haben, einen 5416 Meter hohen Pass an der Annapurna. Umso mehr habe ich diejenigen bewundert, deren Sport dort begann, wo mein Trekking aufhörte: jenseits dieser Höhe. Dabei haben Höhenbergsteiger es schwer heutzutage, wenn sie Rekorde erklettern wollen. Längst sind die höchsten Berge der Erde erklommen, inzwischen auch ohne Sauerstoffflaschen. Wer heute noch Erwähnung finden will, muss wagen, woran alle anderen gescheitert sind. Der Österreicher David Lama hat sich ein solches Ziel gesetzt. Mit zwei Freunden will er die 3500 Meter hohe Nordostwand des Masherbrum in Pakistan bezwingen, mit 7821 Metern einer der höchsten Berge der Erde. SPIEGEL-Mitarbeiter Kevin Schrein beschreibt, wie Lama sich auf das Wagnis vorbereitet und warum er zweifelt: Schon zweimal musste der Bergsteiger am Masherbrum auf dem eisigen Weg in den Himmel umkehren.
Viel Spaß bei der SPIEGEL-Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Carsten Holm
SPIEGEL-Redakteur
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