03 lutego 2015

SPIEGEL-Brief

Sehr geehrter Herr Pascal Alter!

Vor einigen Jahren habe ich mich in New York in eine Filiale von Abercrombie & Fitch verirrt. Jede Sekunde in dem Laden war eine Zumutung: das Warten in der Schlange, das Wummern der Lautsprecher, die Arroganz der Verkäufer. Mir blieb unerklärlich, warum diese Kleider derart begehrt waren. Inzwischen hat sich der Hype um A & F gelegt, das Geschäft läuft nicht mehr. Meine Kolleginnen Ann-Katrin Nezik und Michaela Schießl zeichnen im neuen Heft Aufstieg und Niedergang einer amerikanischen Kultmarke nach. Die Autorinnen vergleichen A & F mit dem spanischen Konkurrenten Zara, der ein eher unspektakuläres Geschäftsmodell verfolgt, aber damit seit Jahren erfolgreich ist – ein aufschlussreiches Porträt zweier Unternehmensphilosophien, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Wer gern Fußball schaut, der kennt die Spieler, die Trainer, manchmal sogar die Ärzte auf der Bank – nur eine Gruppe von Akteuren ist den meisten völlig unbekannt: Im Hintergrund ziehen Spielerberater die Fäden, sie sind die heimliche Macht in der Bundesliga. Die Redakteure Rafael Buschmann und Gerhard Pfeil beschreiben in ihrer Geschichte über die Schattenmänner des Fußballs, wie das verborgene Geschäft mit Talenten und Stars funktioniert – und wie lukrativ es geworden ist. Der Berater des Weltmeisters Mario Götze, so fanden die Kollegen heraus, verdiente in einem Vertragsjahr mehr als drei Millionen Euro.

Fast vier Jahre ist es her, dass ein Tsunami die japanische Küste verwüstete und in Fukushima Atomreaktoren schmolzen. Damals eilte der amerikanische Flugzeugträger USS „Reagan" zu Hilfe. Viele der Seeleute, die an Bord waren, sind später schwer erkrankt, vor allem an Krebs. Sie glauben, dass sie bei ihrem Einsatz radioaktiv verstrahlt wurden, die Navy bestreitet einen Zusammenhang. SPIEGEL-Reporter Alexander Osang hat einige der erkrankten Armeeangehörigen besucht. Es ist die Geschichte eines Loyalitätskonflikts: Die Soldaten wollen Gerechtigkeit, ihrer Navy untreu werden wollen sie nicht.

Viel Spaß bei der SPIEGEL-Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Alexander Jung
SPIEGEL-Redakteur

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